Folge 96: Geduld – Die Superpower für deinen Business-Erfolg

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Geduld! Das zählte lange nicht zu meinen Stärken. Klar, am liebsten hätte ich auch das alles von heute auf morgen klappt, aber die Realität sieht meistens anders aus. Gerade beim Aufbau eines Online-Business brauchst du oft mehr Geduld, als die am Anfang suggeriert wird. Da lohnt es sich definitiv sich mit dem Thema Geduld einmal richtig auseinander zu setzen. Denn meiner Meinung nach ist es eine echte Super-Power! Lange habe ich nicht mehr für eine Folge recherchiert. Für diese habe ich mir die Zeit genommen. Denn ich würde mich heute als relativ geduldigen Menschen bezeichnen. Aber der Weg dahin, den bin ich eher unbewusst gegangen. Die nachfolgenden Tipps sind eine Kombination aus meinen Erlebnissen und meiner Recherche zum Thema Ungeduld, bzw. Geduld lernen.

Erfahre in dieser Folge:

Wieso warten und “nichts-tun” so wichtig sind für dein Business

Wie man Geduld tatsächlich lernen kann

10 Inspirationen, die deine sichtweise auf Geduld garantiert verändern werden

10 Tipps und Inspirationen zum Thema Geduld

Ich habe mich nie als besonders geduldigen Menschen gesehen. Ich gehöre zu der Sorte Menschen, die alles auf einmal wollen und am Besten heute. 

Noch bis vor kurzem habe ich mir eingeredet: “Ich bin ungeduldig!”, habe das aber immer häufiger hinterfragt. 

Meine Erkenntnis: Ich bin gerade dabei, mein Muster der Ungeduld tatsächlich zu durchbrechen. Heute würde ich mich als relativ geduldigen Menschen beschreiben. Dennoch habe ich mir nie die Zeit genommen, darüber zu reflektieren, wie ich dahin gekommen bin. Lange habe ich nicht mehr für eine Podcast-Folge recherchiert. Für diese hier habe ich es getan, vor allem aus Neugier mir selbst gegenüber.

Was ich dabei wieder mal festgestellt habe. Wie schnell man sich in Recherche verlieren kann, aber auch wie vielschichtig Themen sind und warum es meist eben keine klare und einfache Antwort auf viele Fragen gibt. Die nachfolgenden Tipps sind eine Kombination aus meinen Erlebnissen und meiner Recherche zum Thema Ungeduld, bzw. Geduld lernen. 

Punkt 1: Hinterfrage generell deinen Lebensstil und deine Lebenseinstellung und gesellschaftliche Normen

2011 war ich zum ersten Mal mit meiner Ungeduld konfrontiert. Es war mein Auslandsjahr in Mexiko. Eine Mentalität, die mal so ganz anders ist als die Deutsche. Ich war sowohl negativ als auch positiv damit konfrontiert. Was in Deutschland z.B. in einer Vorlesung durchgenommen und abgehakt wurde, hatte in Mexiko mehrere Monate Zeit. Diese Entschleunigung tat mir damals echt gut. Wohingegen das Warten an der Supermarktkasse mir jedes mal ein: “Was feiert der da bitte an der Kassse!” in den Kopf brachte. 

Zurück in Deutschland und das ist seit 2011 so fühlte ich mich an der Supermarktkasse in Deutschland einfach nur gestresst. Und somit war Mexiko für mich eine lehrreiche Erfahrung zum Thema Geduld. 

Seither war ich in vielen Ländern der Welt, habe dort gelebt und gearbeitet. Und eins kann ich sagen. In keinem Land sind die Menschen so “schnell” und ungeduldig wie in Deutschland. 

Ein weiteres Beispiel, das ich gerne nennen will. “Heute bestellen, morgen ist es bei dir!” Und wehe das Paket ist nicht am nächsten Morgen vor der Haustür. Diese Einstellung ist unsere ganz normale Erwartungshaltung geworden und wird auch auf den Erfolg im Business übertragen. Egal ob ein Strategieprogramm aktiv damit wirbt oder nicht, wir wollen eine Erfolgsgarantie und zwar möglichst schnell. Und wenn die nicht eintritt, dann reden wir schlecht über das Programm. 

Erfolg ist nichts, was sich versprechen lässt. 

Erfolg ist nichts, was von heute auf Morgen kommt.

Und das dürfen wir uns einfach mal wieder bewusst machen. 

Punkt 2: Geduldig sein heißt nicht, nichts tun! 

Viele von uns fühlen sich nutzlos, wenn wir keinen 8 Stunden Tag abliefern. Es gilt einfach die Dinge, die wirklich wichtig sind, regelmäßig und kontinuierlich zu tun. Natürlich, darf man sich ab und zu hinterfragen, ob man hier und da mal noch ne Schippe drauflegen darf, aber gerade am Anfang sehe ich oft, dass viele in blinden Aktionismus verfallen. 

“Eigentlich müsst ich doch viel mehr tun”

“Jetzt habe ich extra meine Stunden reduziert und nutze sie nicht richtig fürs Business” 

Wir sind das “warten” und “nichts tun” einfach nicht gewohnt. Du kannst es vergleichen mit dem gärtnern. Also ich habe keine Grünen Daumen. Aber bevor du den Samen säst musst du das Feld vorbereiten, dann den Samen säen. Ist das Getan, dann gilt es ab und zu zu Wässern und eben zu warten bis er keimt. DAs geschieht meist unter der Erde und das kannst du nicht sehen. Genauso ist es mit deinem Business. Du kannst deinem Samen vielleicht auch zu viel Wasser geben, weil du ungeduldig bist.

Punkt 3: Dein Körper lernt Geduld oder Ungeduld 

Dieser Punkt ist aus meiner Recherche und extrem spannend. So wie ich das verstanden habe, lernt dein Körpersystem, ob es sich lohnt, geduldig zu sein. Es gab dazu ein Experiment mit kleinen Kindern. Alle Kinder hatten ein Blatt vor sich mit einem schönen Motiv zum Ausmalen. Und sie hatten Stifte neben sich. Allerdings waren diese Stifte zerbrochen oder klein oder ungespitzt. Jedem Kind wurde gesagt, warte noch kurz. Ich bring dir schöne neue Malstifte. Alle Kinder warteten. Nun gab es aber 2 Gruppen. Gruppe 1 bekam tolle Stifte. Gruppe 2, da kamen die Erwachsenen zurück und sagten: Oh, da hab ich mich vertan, es gibt gar keine neuen Stufte. 

Im nächsten Schritt gab man den Kindern Gummibärchen. beiden Gruppen wurde gesagt, `”Wenn du noch wartest und es nicht sofort ist, dann bekommst du ein zweites.“ Das erstaunliche? Die Gruppe, die vorher schöne Stifte bekommen hatte, hatte gelernt, dass es sich lohnt zu warten. Sie wartete auf das zweite Päckchen Gummibärchen nicht auf. Wohingegen ALLE aus der zweiten Gruppe das Päckchen aufmachten. 

Was du aus dieser Geschichte mitnehmen darfst: Frag dich mal, wie das in deiner Kindheit ist. Wurde dir oft etwas versprochen und  es dann doch nicht eingehalten? Welche anderen Geschichten aus deiner Kindheit, auf die du warten solltest und es hat sich nicht gelohnt, kennst du? Vielleicht ist es an der Zeit, dieses Muster aufzulösen. 

Punkt 4: Gewöhne dich an das “NOCH NICHT” 

Für mich war es anfangs das Schlimmste, wenn Freunde und Familie Fragen gestellt haben, wie das Business läuft. Ich habe mich auch lange um diese Frage herumgelogen. Nur um nicht sagen zu müssen: Nein, ich habe noch keine Kunden, nein ich kann noch nicht davon  leben. Es war für mich schlimmer, das nach außen sagen zu müssen, als dass es für mich nach innen war. Ich selber wusste ja logischerweise, dass es dauern wird, auch wenn ich es dann nicht wahrhaben wollte. Aber ich spürte so viel Druck und Erwartung. Ich wollte es einfach unbedingt beweisen! 

Punkt 5: Kleine Erfolge und Fortschritte feiern und Wertschätzen 

Dieser Satz ist so ausgelutscht, aber ganz ehrlich. Der Weg ist das Ziel! Gerade als Perfektionisten erwarten wir das 0 auf 100 und vergessen die 1, die 12, die 15 und die 50. All das sind wichtige Schritte, die gebührend gefeiert werden sollen.
Erfolgstagebuch führen!

Punkt 6: Ungeduld ist die Angst davor, dass etwas nicht so kommt wie du es dir vorstellst –> fehlendes Vertrauen

Vor allem wir Perfektionisten sind es gewohnt, die Dinge kontrollieren zu wollen. Ein Endergebnis zu kontrollieren. Dafür bilden wir uns weiter und stellen einen Plan auf. Wir haben meist eine ganz genaue Vorstellung davon, wie etwas verlaufen und aussehen soll. Und wenn der Plan nicht sofort aufgeht, dann werden wir ungeduldig. Dann kommt das nächste Strategiecoaching, dann kommt blinder Aktionismus. Letztendlich worüber wir hier sprechen ist fehlendes Vertrauen. Vertrauen in eine Methode, auch wenn es nicht beim ersten Mal klappt. Vertrauen dass alles so kommt wie es kommen sollte.  Sprich um geduldiger zu werden müssen wir uns auch dem Thema Vertrauen widmen! Aber das füllt eine ganze Podcast Folge. So wie es aussieht wird das Folge 100 werden.

Punkt 7: Embrace the uncertainty. Das Ganze als Abenteuer sehen. 

Dieser Punkt gehört wohl zu Punkt 6 dazu, aber ich möchte ihn separat erwähnen. Sie das Ganze einfach als ein Abenteuer an! Vielleicht warst du mal längere Zeit reisen. Da ist bestimmt auch nicht immer alles nach Plan  gelaufen und vielleicht bist du am Ende des Tages auch mal an Orten gelandet, die wunderschön  waren, aber die durch Zufall entstanden sind. So ähnlich ist das mit dem Online Business auch. Sei offen für neue Wege und Begegnungen. Ich hätte am Anfang auch nicht gedacht, dass ich z.B.  andere unterstützen in ihrem Business oder, dass ich nun als Zielgruppe Online Unternehmer anspreche. Es ist eine Reise, es ist ein Abenteuer.  

Punkt 8: Akzeptieren der Situation. Druck erzeugt Gegendruck 

Hier geht es vor allem darum, Dinge zu akzeptieren, die nicht nach Plan laufen. Anstatt in deinem Leid dich zu suhlen, akzeptiere als erstes, dass etwas schief gelaufen ist und frag dich dann, was du nun tun kannst? Lösungsorientiert Denken statt Problemorientiert und auch nicht in den Aktionismus zu fallen. 

Beispiel:

Worauf warte ich und wie könnte ich auf anderem Wege das bekommen, was ich möchte?

Wie könnte ich das Beste aus der Situation machen?

„Oha, ich bin gerade wirklich ungeduldig, wie unangenehm.” Du akzeptierst damit, dass das Gefühl da ist. Ohne es mögen zu müssen.

Punkt 9: In die Perspektive rücken. 

Als ich noch angestellt war, wollte ich unbedingt auf schnellstem Wege eine Führungsposition. Kaum war ich 3 Monate an einer Stelle, schon habe ich auf die nächste Beförderung hingefiebert und auch bei meinen Vorgesetzten gepocht. Sprich ich war auch hier super ungeduldig. Ich konnte zwar die Dinge oberflächlich, aber so Experte war ich nie in den Aufgaben. Das war auch nie mein Ziel und auch nicht meine Begabung. Ich wusste schon immer, dass ich ein Talent dafür habe, die Zusammenhänge zu verstehen und das Big Picture im Auge zu behalten. ABER! Und jetzt kommt das ABER. Um dahin zu kommen, musste ich diese Stationen durchlaufen. Ob ich wollte oder nicht. Manchmal wissen wir, dass das, was wir gerade machen, nicht unsere Bestimmung ist, aber es ist Teil unseres Weges, die Bestimmung zu leben! (Es ist eine Traumvorstellung, von Anfang an die Erfüllung zu leben. Ein falsches Bild, das uns gemalt wird) 

Die Frage, die ich mir damals dann irgendwann gestellt habe und die mich extrem beruhigt hat. 

Wenn ich dann mal Manager bin! Macht es einen Unterschied, ob ich 2 Jahre länger darauf “gewartet” habe?! 

Also für dich heißt das. Wenn du dann endlich erfolgreich bist, weil du durchgehalten hast, macht es dann einen Unterschied, ob es 1 Jahr früher oder später war? Nimm den Druck aus der Sache. 

Punkt 10: Der versteckte Vorteil von Ungeduld

Wenn wir meinen, nicht geduldiger werden zu können, hat das eventuell Vorteile für uns und wir bemühen uns deshalb nicht um eine Veränderung. Vielleicht haben wir auch Angst vor Veränderung. Selbst unliebsame Eigenschaften sind uns schließlich vertraut und können uns ein sicheres Gefühl geben. Das kann auch mit negativen Glaubenssätzen zu tun haben, wie zum Beispiel: „Ich bin eben ungeduldig” oder „Ich kann mich nicht verändern.”

Danke fürs Lesen!

Kathi

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