Folge 35: Das Leben nicht so ernst nehmen

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Jahrelang gehörte ich zu den Personen die ihre Arbeit viel zu ernst genommen haben. Warum? Meine Karriere war mir wichtig. Ich wollte was erreichen. Um jeden Preis. Da blieb für Späßchen manchmal halt keine Zeit. Geht’s dir ähnlich? Dann ist dieser Folge interessant für dich.

7 Sichtweisen und Tipps um das Leben nicht so ernst zu nehmen

  • „Nimm doch nicht immer alles so ernst“
  • „Du musst das Leben mit mehr Humor nehmen.“

Kennst du diese gutgemeinten Sprüche. Aber das ist gar nicht so einfach, wenn man mitten drin steckt. Ich selber war eine Zeit lang gar nicht so lustig unterwegs. Ich war oft so konzentriert bei der Arbeit, dass halt für Späße keine Zeit waren. Meine Arbeit und meine Karriere war mir so wichtig. Heute fällt mir oft auf, dass manche Menschen so vertieft und fokussiert sind, dass sie oft gar nicht verstehen, wenn jemand ein Späßchen macht. Genauso jemand war ich. Ich war 100% fokussiert und im Thema. Und wisst ihr was? Ich bin damit eine ganze Zeit lang sehr gut gefahren. Die Rechnung ging auf und mein Fokus wurde belohnt.

Humor ist wichtig für unser Wohlbefinden

Irgendwann ging meine Strategie nicht mehr auf. Ich geriet in einen negativen Strudel. Die Folgen waren Stress und Burnout und alles was mit den beiden so kommt. Schlechter Schlaf, ständiges Gedanken-Karussell, schlechte Haut, und alle möglichen körperlichen Reaktionen. Währen die Kollegen beim quatschen in der Kaffeepause sind murmelte ich vor mich hin und wurde sogar fast ein bisschen neidisch, warum die den Zeit hätten für eine Kaffeepause.

Nicht umsonst gibt es Sprichwörter wie „Lachen ist gesund“, „Wer lacht, lebt länger“. Es gibt Studien, dass Menschen, die öfter lachen, nur etwa halb so Herzinfarkt gefährdet sind wie, die Menschen die ihr Leben besonders ernst nehmen. Lachen ist ein Gegengewicht zu Stress und Anspannung. Und genau deswegen ist es so wichtig.

Wenn du dich gerade in einer Phase befindest in der es in deinem Leben eher weniger zu Lachen gibt, dann kannst du damit anfangen die Dinge eben nicht ganz so ernst zu nehmen und dich so einen Schritt vortasten

1. „Arbeit ernst nehmen“ heißt nicht gleich „Mich selber ernst nehmen“

Pssst- unter uns. Du darfst Spaß haben bei der Arbeit und du kannst sie trotzdem ernst nehmen. Oft denken wir, wenn wir Spaß haben, dass das andere Denken wir würden die Sache nicht ernst nehmen. Erstmal spielt da ziemlich viel Interpretation drin. Wer weiß ob das wirklich so ist. Denn wenn man mal auf der anderen Seite steht und Spaß hat, sind meistens die genervt die eben viel zu gestresst sind. Vielleicht ist es nur Neid der anderen. Denn die meisten Menschen haben ja gar keine Zeit mehr lustig zu sein. Du darfst heute hier und jetzt entscheiden, dass du Spaß haben darfst. Denk mal zurück an eine Zeit in der du Spaß hattest? Hast du deswegen deine Arbeit vernachlässigt?    

Eines kleinen Tipps von mir beziehungsweise von einem ehemaligen Kollegen. Er sagte immer: Das Leben ist ein Spiel. Manchmal gewinnst du manchmal verlierst.

2. Den Prozess genießen

Manchmal machst du Jobs die dir nicht gefallen. Wir haben alle Aufgaben die wir weniger gern machen. Und dann passiert es, dass wir diese vor uns herschieben und schon bevor wir die Sachen angehen sind wir emotional belastet. Daher. Sache in Angriff nehmen und es so angenehme wie möglich machen. Verbinde die Aufgabe mit: einer Tasse Kaffee, mit Musik, langweilige Aufgaben Challenge.  Oder ändere die Atmosphäre. Wenn ich ein tief hatte bin ich oft in die Cafeteria gegangen zum Arbeiten.

3. Von Erwartungen lösen

Der Impuls kam mir letzten beim Spazierengehen mit dem Hund: Schnuppern suchen, aber würde ich mal fest davon ausgehen, dass er sich rein am Suchen erfreut. Ich glaube nicht, dass seine Freude darin besteht etwas zu finden. Sondern er genießt das rumschnuppern an sich. Kurz: Er erwartet nicht, dass er unbedingt was findet. (Das ist höchsten sein I-Tüpfelchen) Wir Menschen fokussieren unseren Erfolg oft auf das Endergebnis, wenn wir es dann nicht erreichen bzw. unsere Erwartungen nicht erfüllt werden, dann sind wir enttäuscht.

  • Ich habe mir 1 Jahr lang den Arsch aufgerissen und was bekomme ich dafür?  Nur ein befriedigend?
  • Oder ich habe genau gesagt was meine damaliger vorgesetzter gesagt hat dass ich tun soll und trotzdem habe ich die Beförderung nicht bekommen?

Es ist dennoch meiner Meinung nach wichtiger den Prozess zu genießen als deinen Erfolg am Endziel zu messen. Du kannst dein Ziel nicht erreicht haben, aber trotzdem auf dich selbst stolz sein.

Achtung: Ist es jetzt falsch diese Ziele zu haben? Nein, sicherlich nicht, sie können hilfreich sein. Das bedeutet nicht, dass du keine Ziele und Visionen mehr haben sollst. Siehe nächster Punkt

3. Denke immer an das Große und Ganze und nicht an den nächsten Schritt

Manchmal erbringen uns die Schritte dir wir gehen nicht das gewünscht Ergebnis (siehe Punkt Erwartungen). Wenn wir blind Schritt für Schritt gehen, übersehen wir vielleicht die Abkürzung die viel schneller ans Ziel führt.

BSP: Am Anfang meiner Karriere war es mein Ziel schnell auf ne Manager Position zu kommen und Geld zu verdienen. Jaja, nicht besonders philosophisch, aber das ist nun mal die Wahrheit. Also bin ich dem Weg gefolgt der innerhalb der Firma vorgesehen war. Dafür habe ich Jobs gemacht die ich nicht wollte, weil es halt eben der nächste Schritt war. Irgendwann dachte ich mir. Hey, wenn ich mich selbstständig mache, kann ich verlangen was ich will. Und mich mehr auf die Sachen konzentrieren die mir Spaß machen und ich habe Leute die mir zuarbeiten. Gesagt getan.

Frag dich daher: „Wo willst du hin und ist der aktuelle Weg wirklich der Beste?“

4. Fokussiere dich auf eine Arbeit die dir Spaß macht. 

Das Dilemma vor dem viele stehen ist Folgendes. Mache ich das was ich wirklich will oder mache ich Karriere? Warum nicht beides? Heutzutage führen doch so viele Wege nach Rom. Ich stand vor Jahren auch an dieser Abzweigung. Ich habe mich dafür entschieden worin ich mehr Spaß sah, auch wenn ich damals dachte, dass ich dadurch in meiner Karriere einen Rückschritt oder Sidestep mache. Über „Umwegen“ bin ich dennoch genau da gelandet was ich wollte indem ich das gemacht habe worauf ich Lust hatte. Ich bin schneller angekommen! Und ich hatte Spaß dabei.

5. Was hat dir als Kind Spaß gemacht?

Das ist jetzt nicht nur auf die Arbeit beschränkt. Wir vergessen mit der Zeit auch einfach mal wieder Kind zu sein. Dabei hat es einen Grund warum Kinder so viel mehr lachen als wir Erwachsenen. Was hat dir als Kind Spaß gemacht. Schreib es auf deine TO DO Liste! Stelle sicher, dass mindestens 2 Aufgaben auf deiner Liste stehen, die Spaß machen.

Auf der Arbeit könntest du das so machen: Wenn du immer nur das machst wo du denkst, dass gefällt jemanden so. Oder das ist jetzt nicht so wichtig. Auch wenn es heißt, dass du mal nicht Prio 1 Arbeit machst. Nimm es bitte nicht als Ausrede für Prokrastination! Achtung ganz wichtig. Aber wenn du merkst der Spaß lässt nach, dann musst du den Spaß wiederfinde.

Wenn aktuell auf der Arbeit nichts Spaß mache, dann schaffe Zeit im privaten Leben 

6. Wir überdenken/Zer-Denken Vieles

Ich sage dazu auch oft unser Gehirn ist eine Drama Queen: Evolutionsbedingt fokussieren wir uns auf Negatives und Gefahr, denn wir haben ums Überleben gekämpft. Wenn man sich in manchen Firmen umsieht, dann scheint es so als kämpfen da alle nur noch ums Überlegen oder zumindest den Tag zu überstehen. Da hilft es das Ganze in eine andere Perspektive zu rücken. Wenn du nicht gerade Arzt bist, was passiert denn dann im schlimmsten Fall? Solange keiner dabei stirbt, ist alles irgendwie zu managen. Das ist meine Erfahrung aus über 7 Jahren in einem extrem schnelllebigen Firmenumfeld. Und ich habe da auch Fehler gemacht. Größere und kleinere. Und trotzdem bin ich immer wieder befördert worden.

Wenn überhaupt jemand zu Schaden geht dann bist es du und deine Gesundheit.

Beobachte dich daher die nächsten Tage mal ganz genau was du so denkst. Ich schüttele mich manchmal selber und sage: Kathi! Ernsthaft? Und dann muss ich anfangen zu lachen.

Stell dir zum Abschluss folgende Fragen

Ist es das wirklich wert, dass ich mich darüber aufrege?

Ist es das wert, dass ich damit andere vielleicht verärgere?

Ist das wirklich so wichtig?

Ist das wirklich so schlimm?

Gibt es aus dieser Situation wirklich keinen Ausweg?

Ist das überhaupt ein Problem für mich?

Ich hoffe dir hat dieser Beitrag und die Podcastfolge gefallen. Lass mir doch gerne einen Kommentar da.

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