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Hand aufs Herz. Fällt es dir manchmal auch schwer dich selbst zu lieben. Dich und deine Macken zu akzeptieren. Das ist doch gar kein Wunder in unserer heutigen Selbstoptimierungsgesellschaft, in der jeder am liebsten makellos und immer von der besten Seite in die Kamera lächelt.
Wenn man online nach „Selbstliebe“ suchst kommen ganz oft Tipps wie: „Mach dir selbst ein Geschenk“, „Gönn dir eine schöne heiße Badewanne“.
Aber entsteht so langfristig wirklich Selbstliebe? Wohl eher nicht.
Deswegen habe ich in meiner neuen Podcastfolge den Versuch gewagt die 4 Stufen zu erklären die uns, meiner Meinung nach, wirklich langfristig Selbstliebe bescheren.
Wieso Quicktipps nicht helfen
Schaut man online nach dem Begriff „Selbstliebe“ kommen meistens folgende Sachen
- Die 30 Tage Selbstliebe Challenge
- 5 schnelle Tipps für mehr Selbstliebe
- Positive Affirmationen für mehr Selbstliebe
„Ich liebe meine Nase. Ich liebe meine Nase. Ich liebe meine Nase.“
Unbekannt 🙂
Nein, ich habe kein Problem mit meiner Nase. Und ich habe auch nichts gegen schnelle Tipps für Selbstliebe. Aber die meisten davon sind nicht nachhaltig. Und bei den positiven Affirmationen kann es sogar passieren, dass diese in Selbsthass übergehen.
Wenn du zum Beispiel jahrelang mit deiner Nase unzufrieden bist, dann kannst du sie nicht von heute auf morgen lieben, indem du versuchst deine Nase nicht mehr mit den Nasen der anderen zu vergleichen. Oder dir genau das mit sogenannten Glaubenssätzen eintrichtern willst: Denn auch wenn du dir noch so zärtlich zuflüsterst: Ich liebe meine Nase. Innerlich sagst du dir eigentlich: Wieso verdammt noch mal kann ich meine Nase nicht lieben! Kurz zu alle dem Übel, dass du deine Nase nicht akzeptieren kannst, kommen jetzt auch noch Selbstvorwürfe. Das ist das Gegenteil von Selbstliebe.
Wie können wir nun Selbstliebe lernen?
Lass uns heute ein bisschen Struktur reinbringen, welche Schritte wirklich zu Selbstliebe führen. Beziehungsweise welche Faktoren reinspielen und die enorm wichtig sind. Ich habe das Ganze in 4 Stufen eingeteilt.
Stufe 1: Selbstbewusstsein
Selbstbewusstsein ist ein missverstandenes Wort bei vielen. Wir denken, dass laute, extrovertierte Menschen Selbstbewusst sind. Selbstbewusstsein bedeutet aber vor allem folgendes: Ich kenne mich als Person. Ich kenne meine Stärken, meine Fähigkeiten. Aber auch meine Macken und Schwächen. Ich kenne meine Bedürfnisse. Welche Werte treiben mich an? Wo will ich hin im Leben? Dies alles zu wissen, macht Menschen Selbstbewusst.
Stufe 2: Selbstakzeptanz, Selbstannahme
In Schritt 1 weiß ich wer ich bin. Wenn ich nun anfangen kann danach zu handeln, dann entwickle ich jeden Tag ein bisschen mehr Selbstakzeptanz, was dann wiederum zu Selbstliebe führt. Ein Beispiel: Du merkst, dass deine Werte total mit den Werten deiner Firma oder deines Freundeskreises clashen. Es wird dann der Moment kommen an dem du das nicht mehr mit dir vereinbaren kannst. Und um dir selbst treu zu bleiben, trennst du doch von der Firma oder distanzierst dich von bestimmtem Personen in deinem Leben.
Es muss aber nicht gleich so drastisch sein. Du kannst im Alltag, jeden Tag ein bisschen mehr für deine Werte einstehen. Zum Beispiel im Freundeskreis wird über jemanden gelacht oder sogar gelästert. Du magst es aber gar nicht zu lästern. Anstatt wie sonst einfach nichts zu sagen, kannst du einfach mal versuchen es aussprechen, dass du nicht gut findest wie deine Freunde über eine bestimmte Person reden.
Ein weiterer Punkt bei Selbstakzeptanz ist, dich selbst vor allem auch mit deinen vermeintlichen Schwächen anzunehmen. Zu sagen: „Hey ja, ich bin vielleicht nicht der schnellste im Team, aber ich trage genauso zum Erfolg bei, wie jeder anderen. Auf meine Art und Weise. Und eventuell im nächsten Schritt deine vermeintlichen Schwächen als Stärken zu sehen. Letzens hatte ich eine Klientin im Erstgespräch die sich ständig selbst dafür verurteilt hat introvertiert zu sein. Sie sag es als absolute Schwäche an und wollte es unbedingt ändern. Erfahre in Stufe 3 was ich ihr empfohlen habe.
Weiter Faktoren zur Selbstannahme können sein:
- Fähigkeit zur Selbstkritik
- Über sich selbst lachen zu können
- Sinn für Humor und Lebensfreude.
Schritt 3: Selbstwert
Ich bin wertvoll, so wie ich bin. Ich genüge. Was ich geleistet habe genügt.
Kathi flüstert euch zu
Nehmen wir wieder die Klientin aus Schritt 2 mit der Introvertiertheit. Selbstwert erkennen heißt für mich auch seine vermeintlichen Schwächen endlich ins positive zu drehen. Introvertiert zu sein ist keine Schwäche! Das ist Bullshit. Ich habe meiner Klientin als Hausaufgabe gegeben die Vorteile von Introversion zu googlen und außerdem drei Vorbilder zu finden die Introvertiert sind.
Selbstwert bedeutet außerdem seinen eigenen Wert als Mensch anzuerkennen. „Ich bin wertvoll auch unabhängig von meiner Leistung.“ Heutzutage wird der eigene Wert bewusst und unbewusst immer davon abhängig gemacht ob ich etwas geleistet habe. Wenn ich nichts geschafft habe, dann bin ich nichts wert. Davon müssen wir uns lösen. Dein Wert als Mensch ist nicht an deiner Leistung zu messen. Du bist unbezahlbar. Dieses „Wert an Leistung knüpfen“ ist auch meiner Meinung nach der größte Blocker, wenn es darum geht, wieviel wir uns bezahlen lassen. Aber das ist eine andere Story.
Und natürlich haben wir alle den ein oder anderen „Fehler“. Aber wer hat den nicht? Jeder ist perfekt unperfekt. Ein gesundes Selbstwertgefühl zeichnet sich auch dadurch aus, dass wir bei Fehlern und Schwächen gnädig zu uns sind, anstatt uns zu verteufeln und zu verurteilen.
Schritt 4: Selbstvertrauen
Du hast bis hierhin tolle Vorarbeit geleistet. Du weißt wer du bist, Du hast dich so akzeptiert, Du weißt was du kannst.
Wie entsteht daraus nun Selbstvertrauen? Jetzt heißt es ins Handeln kommen. Indem wir jeden Tag ein bisschen mehr das tun, an was wir wirklich glauben. Raus aus deiner Komfortzone auch wenn du innerlich denkst, du seist noch nicht gut genug.
Im Selbstvertrauen bist du dann, wenn du optimistisch auf eine bevorstehende Herausforderung oder auf ein Problem blickst und dir sagst: Hey, ich hab‘ Bammel, das ist Neuland für mich. Aber ich kann das. Ich habe was nötig ist. Ich mache das auf meine Art und Weise mit meinem aktuellen Wissensstand. Ich teile dazu gerne eine persönliche Geschichte.
Vor drei Jahren hatte ich meinen ersten Workshop. Ich war grad frisch fertig mit meiner Coaching Ausbildung und hab prompt einen Workshop an Land gezogen. Irgendwann, kam bei mir das Gefühl auf. „Kathi, bist du eigentlich doof, du hast noch nie einen Workshop gemacht, was hast du dir dabei gedacht“. Ein paar tagelang habe ich dann versucht rauszufinden, was denn so in einem Workshop normalerweise gemacht wird. Bis ich mir gedacht habe: „Kathi, mach die Sachen die du kannst und die dir geholfen haben“ Und genau das hab ich dann getan. Es war leicht im Nachhinein. Denn, ich habe nicht versucht, jemand anderen nachzumachen. Ich wusste, was ich im Workshop vermittle kann ich. Nichts davon habe ich versucht mir schnell schnell noch anzueignen. Zu wissen, das was ich im Workshop vermittle, kann ich weil ich es die letzten Monate angewandt habe, brachte mich ins Vertrauen. Ich sagte mir: „Du kannst das. Die Übungen haben dir geholfen sie werden auch den Teilnehmern helfen.“
Wo ist nun die Selbstliebe?
Es ist das Ergebnis aus diesen Stufen!
Und genau das ist das schöne an Selbstliebe. Es ist ein Nebenprodukt aus den drei Stufen davor! Wenn du jeden Tag ein bisschen mehr im Einklang mit dir selbst lebst und für deine Themen losgehst, glaub mir, dann wirst du dich jeden Tag ein bisschen mehr lieben.
Die Schritte sind natürlich jetzt vereinfacht dargestellt. Es ist nicht so, dass du nach vier Wochen „Modul 1: Selbstbewusstsein“ abgeschlossen hast und plötzlich mega Selbstbewusst bist. Es ist eigentlich mehr ein ineinander Spiel dieser Faktoren, die sich gegenseitig befruchten. Vielleicht merkst du an einem Punkt, dass du zu oft, zu sehr aus deiner Komfortzone rausgehst. Oder du merkst, irgendwie bist du gerade wieder unzufrieden mit dir. Also gehst du zurück zu Schritt 1 und fühlst in dich rein. Was ist mein Bedürfnis gerade? Sind meine Werte noch richtig/stimmig?
Wir sind ständig in Bewegung. Wir und unser Umfeld verändern sich stetig. Wir müssen also öfter mal in uns hineinfühlen ob wir noch im Einklang sind und wenn nicht, die nötigen Änderungen vornehmen oder Gespräche führen.
Ich hoffe dir hat diese Folge/ dieser Beitrag gefallen. Wenn ja, dann lass mir doch gerne einen Kommentar hier. Ich würd mich riesig freuen.
Vielen Dank fürs Lesen und Zuhören und für deine Zeit.
Kathi
P.S. Ist das Streben nach Perfektion ein Thema für dich? Dann mach heute den ersten Schritt und melde dich hier gerne zu meinem kostenlosen E-Mail Kurs an: ‚In 5 Schritte raus aus der Perfektionismus-Falle‘: