Folge 68: Ziele setzen im Business ‚Ja‘ oder ‚Nein‘? – Stell dir diese 3 Fragen um herauszufinden was für dich am besten ist

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„Unbedingt Ziele setzten!“, „Nein, mach das bloß nicht!“ Das Jahr nähert sich dem Ende und auch bei mir schleichen sich die ersten Gedanken an Vorsätze fürs neue Jahr ein. Sollte man sich wirklich Ziele setzen? Bei dieser Frage gehen die Meinungen in meinem Feed sowas von auseinander. Ich habe dir heute 3 Punkte mitgebracht anhand derer du für dich entscheiden kannst was für dich am sinnvollsten ist.  

Ziele setzen Ja oder Nein? – Eine individuelle Sache

Langsam trudeln die ersten Newsletter und Posts ein bezüglicher Vorsatz fürs nächste Jahr, Ziele, Planung. Dabei gehen die Meinungen weit auseinander. Von „Ohne konkrete Ziele wirst du nie erfolgreich!“ hin zu „Mach dir bloß keine Ziele, geh lieber mit dem Flow.“ Ja was denn nun?

Ich bin kein Fan von Schwarz-Weiß-Denken. Denn viele Dinge sind eben nicht mit einem klaren „Ja.“ oder „Nein.“ zu beantworten, sondern individuell und situationsbedingt zu entscheiden.

Deswegen liegt mir eins am Herzen. Bitte, auch wenn es sich um eins deiner absoluten Vorbilder handelt, glaube nicht blind alles was diese Person sagt und hinterfrage immer ob das für dich Sinn macht. Das gilt für alle Aussagen, Ratschläge und Tipps. Nur, weil das für die Person und deren Kund*innen funktioniert, heißt das noch lange, dass das für dich richtig sein muss. Was für dich Richtig ist weißt immer nur du am besten. Gerade was Planung und Ziele im Business angeht, gehen die Meinung sehr auseinander. Deswegen möchte ich dir heute 3 Fragen an die Hand geben, anhand derer du für dich individuelle entscheiden kannst, was für dich am meisten Sinn macht.

Ziele setzen Ja oder Nein? – 3 Fragen um deine individuelle Antwort zu finden

Nimm diese 3 Fragen und meine etlichen Beispiele als Inspiration dafür ob für dich persönlich Ziele momentan Sinn machen und wenn ja welche genau?

1. Welche Art von Ziel willst du verfolgen?

Komische Frage, oder? Aber in einer Zeit und in der gefühlt jeder das Ziel hat ein 6-stelliges Business in 3 Monaten auf die Beine zu stellen, da sollte schonmal erwähnt sein, dass es verschiedene Ziele gibt. Monetäre oder zahlenorientierte Ziele und nicht-monetäre Ziele. Alle Ziele sind absolut legitim. Keins ist besser als das andere. Es ist o.k.!

Monetäre, aber auch generell ‚Numberdriven‘ oder zahlenorientierte Ziele:

Auch hier wieder vorab. Ja, es gibt noch andere Zahlen, nicht nur Geldzahlen. 😉 Ich wurde in meiner ersten Karriere darauf getrimmt zahlenorientiert zu denken. Am Ende des Jahres bestimmten halt die Zahlen ob du gut oder schlecht warst und ob du den Bonus bekommst oder nicht. Diese Zeit hat mich natürlich geprägt und ich kämpfe bis heute damit. Wenn du dich an Zahlen messen willst, dann schau welche für dich Sinn machen. Klar, Umsatz oder Gewinn kann ein Ziel sein. Aber genauso kannst du messen, wieviel Videos oder Posts zu erstellen und veröffentlichen willst. Wieviel Leads / Newsletter Abonnenten willst du generieren? All das können valide Ziele für dich sein.

Nicht-monetäre Ziele oder Purpose-Goals:

Ziele können auch völlig losgelöst sein von Zahlen. Ein Ziel kann auch sein:

„Ich poste regelmäßig.“ (Was auch immer regelmäßig für dich bedeutet.)

„Ich starte meinen Instagram Account.“

„Ich möchte mein erstes Freebie erstellen.“

„Ich möchte ein Webinar halten.“

Dein Ziel kann es aber auch sein eine Botschaft in die Welt zu bringen. Viele berühmte Podcasts wurden vorwiegend gestartet um eine wichtige Botschaft zu teilen. Weil es diesen Menschen wichtig war etwas zu teilen was sie erlebt haben und anderen damit helfen wollen. Auch das ist ein Ziel.

2. Welcher Typ bist du?

Ich habe eine wahre Reise hinter mir was Planung und Ziele betrifft. Von der völligen Chaotin in einer dreckigen Wohnung, bis hin zur überorgansierten Tussi, die sofort ein Zewa bereit hat bin ich alles schon gewesen. Oftmals ist es eine Reise bis man weiß, wie man selber tickt und wo man sein Mittelmaß findet.

Beim Thema Planung weiß ich von mir selbst, (Real Talk 😊), tendenziell bin ich eher etwas faul und mache mir die Welt vielleicht manchmal etwas zu simpel. Ich finde schnell Ausreden, warum ich etwas nicht machen will oder kann. Deswegen brauche ich persönlich Deadlines und Accountability. Ich schätze daher zum Beispiel den 1:1 Austausch im Coaching. In Gruppenprogrammen halte ich oft nicht durch. Diese Eigenschaften berücksichtige auch in meiner Planung. Daher ist für mich die Antwort klar. Ich brauche Ziele. Ich arbeite mit Deadlines und setze mir meist Umsetzungsziele. Aber es darf mich nicht zu sehr einengen. Von Zahlen fühle ich mich (noch) unter Druck gesetzt. Das ist wohl noch eine Wunde die ich aus meiner Firmenzeit in mir trage. Deswegen ist das für mich eher noch demotivierend.

Du siehst also wie individuell es sein kann.

Wenn du sehr gut umsetzt und Dinge durchziehst, kann es für dich eine echte Bereicherung sein dir Ziele zu setzen. Dann ist das ein wunderbares Tool um noch mehr zu erreichen. (Ehrlich gesagt fällt es mir schwer mich in diese Art Mensch hineinzuversetzen, weil ich oft davon ausgehe, dass diese Menschen zu sehr über ihre Grenzen gehen. Aber ich denke da darf ich selbst noch wachsen)

Weitere Fragen die dir helfen können:

  • Wie wirst du am besten aktiv?
  • Bist du ein strukturierter Mensch?
  • Brauchst du kreativen Freiraum?

3. In welcher Phase befindet sich dein Business?

Dieser Punkt ist in Anlehnung an Punkt 1. Je nachdem wo du mit deinem Business stehst können andere Ziele für dich interessant sein.

Hast du schon Einkommen und willst mehr oder regelmäßiger Kunden akquirieren?

In diesem Fall macht es Sinn dir einen groben Plan zurechtzulegen und dir auch zahlenorientierte Ziele zu setzen. Zum Beispiel umso und so viel mehr Umsatz zu generieren, benötigst du x % mehr Leads. Im nächsten Schritt die Frage, wie kannst du das erreichen? Ein Webinar, ein neuer Leadmagnet? Facebook Ad’s, mehr Conversion Posts? Was auch immer dir dazu einfällt.

Stehst du gerade erst in den Startlöchern?

Denkst du dir gerade. Wow, Kathi, ich wäre froh schonmal ein*e Kund*in zu haben. Dann kann dein wichtigstes Ziel das zu sein, einfach mal zu starten. Was auch immer das für dich bedeutet. Einen Account auf Social Media aufzubauen? Deine Positionierung bestimmen? Das erste Mal posten?

Das waren meine 3 Punkte die es zu beachten gilt.

Ziele setzen Ja oder Nein? – Was du auf gar keinen Fall machen solltest!

Dezember 2020 in meiner Wohnung in Dänemark. Ich tüftle den wohl detailliertesten Plan der Welt aus. Eine Exceltabelle mit etlichen Pivot Tabellen und Auswertungen. Es war genaustens bestimmt an welchem Thema, an welchem Wochentag und an welchem Projekt ich wie viele Stunden am Tag arbeiten müsste um meine Ziele zu erreichen. Es hat ziemlich lange gedauert bis der Plan ausgetüftelt war. Nun die Jackpot Frage für dich. Denkst du ich habe ihn je benutzt?!

Du ahnst es schon. Nein, nie benutzt. Der Plan liegt jungfräulich auf meiner Festplatte. Obwohl es mir Sicherheit gegeben hat den Plan zu erstellen, konnte er aus verschiedensten Gründen nicht funktionieren. Zum Beispiel:

Sowohl meine Positionierung, als auch meine Strategie und meine Zielgruppe haben sich in den letzten 12 Monaten mehrmals geändert. Und das ist völlig normal.

Du gehst los bist Feuer und Flamme für etwas und du merkst aber irgendwann es passt so nicht ganz. Irgendetwas fühlt sich nicht richtig an und du schmeißt dein Konzept über den Haufen. Somit werden bestimmte Projekte einfach obsolete. Und plötzlich stehst du wieder vor einem weißen Blattpapier. Plan? Im Eimer 😊

Deswegen habe ich irgendwann Anfang des Jahres meinen Plan über den Haufen geschmissen und alle Ziele gestrichen. Für mich war 2021 ein sehr lehrreiches und experimentierfreudiges Jahr. Ich habe das Gefühl endlich angekommen zu sein bei dem was ich wirklich machen will. Und deswegen erlaube ich mir für 2022 definitiv etwas mehr Planung. Mein Fazit und meine Erfahrung aus den letzten Jahren:

  • Ziele sind wichtig. Können aber auch unter Druck setzen.
  • Ziele sind nicht gleich Ziele.
  • Zu detaillierte Pläne funktionieren in einer schnelllebigen Onlinewelt nicht wirklich.

Weitere Podcastfolgen zu diesem Thema:

Folge 17: Ziele erreichen für Perfektionisten

Folge 21: Wie du als Perfektionist dein Durchhaltevermögen steigern kannst, ohne auszubrennen

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